Stichpunkte zum ehemaligen US-Vehiclepark

(Steckbrief)

 

 

Lage: An der B17 östlich von Leitershofen Gemarkung Stadt Stadtbergen Bauhof und Gewerbegebiet (ca. 3,0 ha) und südlich von Pfersee, Gemarkung Stadtgebiet Augsburg Restfläche (ca. 2,9 ha)

Aufgrund der Lage im Außenbereich gemäß § 35 BauGB und der hohen naturschutzfachlichen Wertigkeit ist der Vehiclepark faktisch bereits als Grünfläche gesichert.

(* Bericht Stadtplanungsamt (610) Drucksache BER/13/00895 vom 20.08.13 Neue Sportanlage des Post SV im Bereich des Bebauungsplans (BP) Nr. 248 „Am Wasenmeisterweg – Teilbereich West“)

 

Bemerkung:

Früher waren 2/3 Gemarkung Augsburg und 1/3 Gemarkung Stadt Stadtbergen! (AZ-Bericht 08.01.92)

Wertigkeit

Der Vehiclepark besteht aus einer dichten zu sichernden und zu entwickelnden Heckenstruktur mit Bäumen und Sträuchern (Biotop-Nr. A-1152-003) und einem artenreichen Extensiv-Grünland (Biotop-Nr. A-1153-006) mit den Biotoptypen Trocken- u. Halbtrockenrasen, wechselfeuchte Mulden mit bemerkenswerten Tier- u. Pflanzenarten.

Größte, noch gut erhaltene Feldgehölzstruktur im Stadtgebiet Augsburg ist am ehemaligen US-Vehiclepark.

Wertvoller Mosaikstein in der überregionalen Ausbreitungs- und Verbindungsachse von Flora und Fauna von der Donau über Lech und Wertach zu den Alpen und umgekehrt 

 

Rast- und Futterplatz für durchziehende Vögel im Frühjahr und Herbst. Lebensraum für Feldgehölzbewohner.

Frischluftschneise für Pfersee und Augsburg

 

Ausgleichsfläche für den Bau Knotenpunkt B17 / Leitershofer Straße (AZ-Bericht 16.11.11) Die Stadt müsste überlegen, das Gelände auch noch zu erwerben, um es für ökologische Ausgleichsmaßnahmen zu verwenden. (AZ-Bericht 18. Oktober 13)

 

Es besteht Verdacht auf Altlasten (geringe ölverschmutzte Bodenbereiche) AZ-Bericht 16.01.92) Keine Altlasten (AZ-Bericht 16.11.11)

 

Ehemalige Zielvorgabe Expertenwettbewerb: Grünvernetzung  innerhalb Augsburg von der Ulmer Straße bis zur Wertach in Göggingen (Vehiclepark darin ein Mosaikstein, nach der Grünbrücke)

Die Stadt Augsburg wollte, oder will noch (?), ursprünglich mit der Grünbrücke über die B17 den innerstädtischen Grünzug vom Westfriedhof kommend, über den wertvollen, wechselfeuchten Trocken- und Halbtrockenrasen Vehiclepark an die Wertachaue anbinden.

 

Ereignisse auf dem ehemaligen US–Armee-Gelände:

 

Von 1956 bis Dezember 1990

Benützung durch die US Streitkräfte (5,9 ha) als Panzer- oder Kfz-Abstellplatz mit Wartungsarbeiten (AZ-Bericht 16.01.92)

 

 1808 -1864 Plan Vehiclepark und Wiese am Wasenmeisterweg (Uraufnahme 1808_1864)

 

1991 „Truppenabzug: US –Armee gibt Gelände frei“ (AZ-Bericht 31.07.91) und „Baracken für 95 Asylbewerber geplant“ (AZ-Bericht 13.12.91)

 

1992 „Zwei Häuser als Quartier für 260 Asylbewerber“ (AZ-Bericht 08.01.92 und „Lager für 260 Menschen ist keine Lösung“ Nutzung auch für sozialen Wohnungsbau (AZ-Bericht 16.01.92)

„Asyl bei Leitershofen: Regierung sagt Stadt ab“ (AZ-Bericht 22.01.92) Regierung von Schwaben lässt Bodenuntersuchungen vornehmen.

„Neue Haftanstalt auf ehemaligem US-Gelände?“ (AZ-Bericht 07.03.92) Stadt Augsburg beabsichtigt hier auch Gewerbefläche oder Wohnungsbaufläche auszuweisen!

 

1995 „Werkstadt Augsburg-West“ Expertenbericht Städtebauliches Kolloquium 1995 vom 27.06. bis 30.06.1995 (incl. Grünverbindung und Grünvernetzung, westlich der Wertach S. 19 und S. 21)

 

1997 Beweidete Gesamtfläche mit weißen Rindern, Büschelnelke, Verbascum nigrum, Seifenkraut, Wechselfeuchte Mulde, hohes Fingerkraut, Einzäunung für das neue Gewerbegebiet Stadtbergen,

 

1999

Die Entwicklungsmaßnahme wurde eingestellt! Der Flächennutzungsplan sieht seit 1999 auf dem Vehiclepark Grünflächen vor! (Stadt Augsburg, Referat für Umwelt- und Verbraucherschutz, SACHSTAND “VEHICLE PARC“ August 2006)

 

2003 Staatliches Bauamt will auf dem Vehiclepark eine Straßenmeisterei ansiedeln. (Stadt Augsburg, Referat für Umwelt- und Verbraucherschutz, SACHSTAND “VEHICLE PARC“ August 2006)

 

 2006 Markierung für Zwischenlagerplatz auf dem Vehiclepark (Lkr-Luftbild vom Sommer 2006)

Stadt Augsburg, Referat für Umwelt- und Verbraucherschutz (SACHSTAND “VEHICLE PARC“ August 2006)

 

2007 Bebauungsplan Nr. 270 „Knotenpunkt B17 / Leitershofer Straße“ mit integriertem Grünordnungsplan (BP vom 08.11.2007)

 

2009 Umbau der B17 / Bau der Grünbrücke

 

2011 Stadt Stadtbergen: „Spatenstich für Lagerhalle“ Bauwerk 66m lang, 20,6 m breit, 10,57 m hoch, 1360 qm Kosten: 633 000 € (Bericht SZ 13.04.11) Die neue Bauhofhalle wurde im August fertig.

 

Stadtbergen: „Die US-Historie auf dem Asphalt“ Vehicle Park als neuer Name für bislang namenlose Straße, der Vehiclepark wurde, 6 ha groß, 1956 errichtet. Auf dem eingezäunten Areal sollten Munitions- und Treibstofffahrzeuge im Krisen- oder Kriegsfall bereitgestellt werden. (AZ-Bericht 12.09.11)

„Post SV hat Umzugspläne“ Grenzstr. – Vehiclepark (AZ-Bericht 16.11.11)

 

2013 „Sportinnovationspark oder Sportcampus Augsburg“ Postsportverein Telekom Augsburg plant Umzug auf die Wiese am Wasenmeisterweg (Gemarkung Göggingen) (Internet-Präsentation Post SV Termin 03.06.13)

Umzug „Post ist jetzt Chefsache“ (AZ-Bericht 05. Oktober 13)

„Post SV nimmt eine erste Hürde“ Grüne und Bund Naturschutz lehnen das Vorhaben ab! Der Bund will das Areal Vehiclepark nur komplett verkaufen! (AZ-Bericht 18. Oktober 13)

 

Luftbild von 2013 mit Umgriff des rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 248 „Am Wasenmeisterweg – Teilbereich West“ mit Parkplätzen und Grünzug B17 – Wertach (pdf Stadt A. 14.10.13)

 

2014 Post SV: „Anwesen Grenzstraße nun endgültig verkauft“, „Post SV-Stiftung ist gegründet“ Bericht Vereinszeitung 06/14  26. Jahrgang (pdf)

 

Plan Neuer Grenzverlauf Stadt Stadtbergen – Stadt Augsburg vom 29.09.14

 

Pressemitteilung von der Stadtratsfraktion der Grünen vom 17.10.14 nach einem Ortstermin: Artenvielfalt auf der Wasenmeisterwiese, wertvolle Wiese als Lebensraum zahlreiche Kleintiere und Insekten, sowie für Menschen zur Naherholung. Es muss geklärt werden, welche Position der Freistaat hier hat, da die Grünbrücke von ihm gefördert wurde.

 

 „Post SV Augsburg will aufs Sheridan-Areal“ Verkauf an Dehner Gartenmärkte (AZ-Bericht 29.12.14)

 

 Bestandsaufnahmen

 

Auf dem Gelände haben sich über die Jahre zahlreiche Pflanzen und Tiere der ehemaligen Pferseer Flur erhalten und vermehrt, so, dass es sich um ein wertvolles, schützenswertes Gebiet handelt.

 

1993 – 2002 Bestandsaufnahmen von Pflanzen mit Herrn Dr. F. Hiemeyer und Bernhard Uffinger (84 Pflanzen- und 3 Tierarten)

 

2015

Bestandsaufnahmen von Pflanzen von Bernhard Uffinger Fortschreibung der bisherigen Listen

(Bis Ende 2014: 117 Pflanzen- und 27 Tierarten, (ohne Liste Dr. K. Kuhn))

 

Bestandsliste von Herrn Dr. Klaus Kuhn vom 01.03.15

(Aktuell 49 Käfer-, 14 Wanzen-, 4 Schnecken- und 6 Heuschrecken-Arten)

 

Bestandsliste aller vorliegenden Daten (Flora und Fauna)

Fortschreibung der bisherigen Listen von Bernhard Uffinger

(Bis 13.09.2015: 144 Pflanzen- und 112 Tierarten, (mit Liste Dr. K. Kuhn))

 

Foto-Dokumentationen:

 

1997 Beweidete Gesamtfläche mit weißen Rindern, Büschelnelke, Verbascum nigrum, Seifenkraut, Wechselfeuchte Mulde, hohes Fingerkraut, Einzäunung für das neue Gewerbegebiet Stadtbergen,

 

2009 B17 Baustelle und Kieshaufen

2010 Kieshaufen, Feuchtflächen, Gewerbegebiet, Humuszwischenlagerung, Teerflächen- u. Muldenzustand, Umleitungsschild, Hagebutten, Zaundurchbruch bei der B17 Begrünung, Wasserstandsmesser, Alt-Reifen, Moose, Nebeneingänge, Blick vom Lärmschutzwall auf die Baustraße,

 

2011 Neue Bauhofhalle, neues Gewerbegebiet,

 

2015

1731 Kopter-Aufnahmen vom Vehiclepark und Wasenmeisterweg von Herrn Matias Rajkay 26.07.15 bis 16.08.15

 

Achtung: Es besteht laut BIMA absolutes Betretungsverbot!

 

Beeinträchtigungen:

 

Hundehalter benützen die Fläche zum Ausführen der Hunde. 

Die Hecken an der Grundstücksgrenze werden abschnittsweise von Unbekannt gerodet. Reifen und Laub wurden illegal abgeladen usw.

Die Salamitaktik der systematischen Zerstörung einer für den Naturschutz wertvollen Fläche ist hier insgesamt schon weit fortgeschritten!

Grünbrücke/Grünverbindung

Die ehemalige Zielvorgabe innerhalb von Augsburg von der Ulmer Straße bis zur Wertach in Göggingen einen Grünzug zu schaffen, sollte mit der Grünbrücke über die B17 verwirklicht werden.

Die Wiese am Wasenmeisterweg wäre die sinnvolle Ergänzung für die geplante Grünvernetzung. Sie müsste im Flächennutzungsplan (FNP) nur noch umgewidmet werden!

Zusammengestellt von Bernhard Uffinger 26.02.17

 

 

Stichpunkte zum Wasenmeisterweg

(Steckbrief)

 

1808 -1864 Plan Vehiclepark und Wiese am Wasenmeisterweg (Uraufnahme 1808_1864)

 

1987 Bebauungsplan Nr. 248 Sportfläche im FNP seit dem 27.11.1987 ist „Allgemeine Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportanlage“ (* S.3

Eigentümergärten am Wasenmeisterweg (beidseitig) (* S.2 

Signatur: „Ehemalige Fluss- und Bachmäander“ (* S.3

 

1999 Welchen Stellenwert hat die Wiese bei Hochwasserereignissen (z.B. 1999)? 

 

Die noch nicht umgebrochene Wiese in einem Teilstück einen alten Flutmulde der Wertach besteht aus Feucht- und Trockenrasen-Elementen. Sie ist in ihrer Art als ausgesprochen selten und artenreich zu bezeichnen! Bei einer Abmagerung ist mit einem Zuwachs der Arten zu rechnen. Deshalb wird sie von Experten heute schon als „Schatz-Wiese" bezeichnet!

 

Ein wertvoller Mosaikstein in der überregionalen Ausbreitungs- und Verbindungsachse von Flora und Fauna von der Donau über Lech und Wertach zu den Alpen und umgekehrt 

 

1995 Ehemalige Zielvorgabe innerhalb von Augsburg von der Ulmer Straße bis zur Wertach in Göggingen einen Grünzug zu schaffen, sollte mit der Grünbrücke über die B17 verwirklicht werden.

 „Werkstadt Augsburg-West“ Expertenbericht Städtebauliches Kolloquium 1995 vom 27.06. bis 30.06.1995 (incl. Grünverbindung und Grünvernetzung, westlich der Wertach S. 19 und S. 21)

 

2013 Stadt hat Grundstück erworben (* Bericht Stadtplanungsamt (610) Drucksache BER/13/00895 vom 20.08.13 Neue Sportanlage des Post SV im Bereich des Bebauungsplans (BP) Nr. 248 „Am Wasenmeisterweg – Teilbereich West“) und Bericht Bauausschuss vom 17.10.13

 Umzug „Post ist jetzt Chefsache“ (AZ-Bericht 05. Oktober 13)

 

 Bernhard Uffinger